Kleine Zeitung vom 12. März 2015

Abwanderung und Wohnen sind die Themen

Abwanderung und Wohnen sind die Themen

Hält die SPÖ die absolute Mehrheit, die mit 52,4 Prozent kaum abgesichert ist? Überholt die FPÖ die ÖVP, die nur ein Prozent vor ihr war? Dies sind zwei Kernfragen in Mürzzuschlag.

FRANZ POTOTSCHNIG

Die Grünen halten ein Mandat, Spitzenkandidatin Ilse Schmalix will auf zumindest zwei Mandate kommen. Ihre Themen reichen von der Belebung der Innenstadt – mit mehr Menschen und weniger Autos – bis zur Unterstützung der heimischen Bauern. Auch Kinder und Senioren sollen mehr Gehör finden.

Für den Kommissär und SPÖ-Spitzenkandidaten Karl Rudischer ist das Wahlziel klar: „Wir wollen die Absolute verteidigen, um in der Stadt weiterhin federführend zu agieren.“ Zur Erreichung dieses Ziels setzt er auf sein Team, „das den Querschnitt der Bevölkerung gut abbildet“, sowie auf die Stärkung der Stadt: „Wir können keine Firmen aufmachen, aber wir schaffen die Rahmenbedingungen dafür, dass sich Betriebe ansiedeln.“ Den Industriepark will er erweitern, und in der Stadt strebt er eine „innere Verdichtung“ an, damit die Menschen wieder verstärkt im Zentrum leben.

Franz Gstättner von der ÖVP will die Absolute der SPÖ kippen, aber auch die Freiheitlichen auf Distanz halten, die vor fünf Jahren nur um 53 Stimmen hinter der VP lagen: „Aber das wird schwer, weil uns Dinge angekreidet werden, die in Bund oder Land entschieden werden: Asyl, Fusion und Krankenhaus.“ Deshalb appelliert Gstättner an die Wähler, die Lokalpolitik zu sehen und keine „Denkzettel“ für andere politische Ebenen zu verteilen. An Themen will die ÖVP unter anderem Arbeit und Wohnungen schaffen, um die jungen Menschen in Mürzzuschlag zu halten. „Und auf die Senioren dürfen wir auch nicht vergessen.“

FPÖ-Chef Arnd Meißl betont: „Es ist kein Match des Zweiten gegen den Dritten, sondern es geht um das Brechen der Absoluten, um Parteibuch- und Freunderlwirtschaft einzudämmen.“ Hauptthema ist für ihn die medizinische Versorgung: „Das LKH verkommt immer mehr zum Seniorenheim.“ Bahnlärmschutz, Nahversorgung und die vielen Asylwerber sind weitere Themen. Und um die Jugend zu halten, denkt Meißl gar an eine Fachhochschule in Mürzzuschlag.

KPÖ-Urgestein Franz Rosenblattl hat in seiner Sozialberatung immer öfter mit Menschen zu tun, bei denen das Geld hinten und vorne nicht reicht. Deshalb stehen die Themen Wohnen und Soziales für die KPÖ ganz oben. 2010 verfehlte die KPÖ nur knapp ein drittes Mandat. Dieses und womöglich noch mehr erträumt sich Rosenblattl für den 22. März.

Veröffentlicht: 13. März 2015