Kleine Zeitung vom 12.11.2016

Lernen und Lehren im Gemeinderat

Das geplante Bildungsquartier, die Med-Uni sowie das Schulstartgeld spielten eine Rolle im Mürzzuschlager Gemeinderat.

VON MARCO MITTERBÖCK

Während am Donnerstagabend rund um die Toni-Schruf-Volksschule ein Laternenfest stattfand, tagte nur wenige Meter entfernt der Mürzzuschlager Gemeinderat. Dort ging es zwar etwas weniger besinnlich zu, die Bildung spielte aber ebenso eine wichtige Rolle. Schließlich fand sie sich in gleich mehreren Formen auf der Tagesordnung wieder. Dabei ging es zum einen um das mögliche Bildungsquartier rund um die Volksschule, das SP-Bürgermeister Karl Rudischer infolge des Bahnhofsausbaus in Betracht zieht: "Das würde viele Millionen kosten."

Um alle Möglichkeiten auszuloten, wurde die Leobener Architektin Andrea Röthl auf Kosten des Landes damit beauftragt, den Ist-Zustand sowie die Stärken und Schwächen der bisherigen Gebäude zu erheben. "Da geht es auch um die Frage, ob wir die Volksschule Hönigsberg brauchen. Ich sage ja", erklärte Rudischer. Ebenso diskutiert wurde über die private Med-Uni, welche der Amerikaner John Eapen errichten möchte (die Kleine Zeitung hat berichtet). Für Rudischer ist es zwar noch zu früh, um konkret darüber zu sprechen, er verwies in der Sitzung aber auch auf die vorhandenen Freizeitmöglichkeiten für Studenten. "Eine universitäre Ausbildungsstätte für Medizin wäre auf jeden Fall toll", sagte Rudischer.

Wesentlich konkreter ist hingegen schon jenes Schulstartgeld, das im heurigen Herbst bedürftigen Familien zugutekam. Nachdem jedoch nur 19 Familien angesucht hatten und von diesen wiederum nur 13 grünes Licht erhielten, wurden lediglich 1300 von 10.000 Euro ausbezahlt. Aus diesem Grund regte FP-Vizebürgermeister Arnd Meißl mittels Dringlichkeitsantrag an, die Einkommensgrenze zugunsten der Bevölkerung anzupassen und das Schulstartgeld - bislang profitieren nur die erste und fünfte Schulstufe - auf die ersten neun Schulstufen auszuweiten. "Die Beschränkung auf nur zwei Schulstufen greift mir zu kurz", sagte Meißl. Nach einer längeren Diskussion zwischen ihm und SP-Gemeinderat Marco Marchetti, etwa über die Einstellung der Landes- und Bundes-FPÖ zur Mindestsicherung, wurde dieser Vorschlag einstimmig dem Sozialausschuss zugewiesen.

Weil die Einkommensgrenzen auch im Bezug auf das Vivax-Schwimmbad zum Thema wurden, merkte KP-Gemeinderat Franz Rosenblattl letztlich an: "Viele Leute sind nicht gut darüber informiert, was ihnen zusteht."

Veröffentlicht: 23. Dezember 2016