Kleine Zeitung vom 25. März 2017

Den Tourismus als Chance begreifen

Den Tourismus als Chance begreifen

Antrag der FPÖ zu einer Tourismusförderung wurde im Gemeinderat Mürzzuschlag kritisch diskutiert, dann aber zur weiteren Beratung angenommen.

Von Ulf Tomaschek

Geht es nach der FPÖ, soll die Stadt Mürzzuschlag die Beherberger unterstützen und ihnen eine Investitionsförderung gewähren. Die Richtlinien für diese Förderung sollen von der Mürzzuschlag Agentur erarbeitet werden. So lautete ein Dringlichkeitsantrag der FPÖ Mürzzuschlag, eingebracht von Vizebürgermeister Arnd Meißl in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend.

Meißl untermauerte seinen Antrag mit Zahlen: Nicht nur, dass die Stadt Mürzzuschlag bei 8000 Nächtigungen pro Jahr herumgrundle - Neuberg, Spital und Krieglach, touristisch bedeutender als Mürzzuschlag, haben in den vergangenen Jahren massive Einbrüche bei den Übernachtungen hinnehmen müssen. Dementsprechend wären Förderungen das geeignete Mittel, die ansässigen Beherberger zu unterstützen, meinte er.

Für den Mürzzuschlager Bürgermeister Karl Rudischer (SPÖ) ist zwar der Bedarf nach Übernachtungsmöglichkeiten in der Region gegeben, "aber eine Investitionsförderung schaffen wir finanziell als Stadt nicht." Eine Zustimmung zu diesem Antrag wäre daher grob fahrlässig, argumentierte Rudischer. Was Meißl zur Aussage verleitete, Rudischer sei als Obmann des örtlichen Tourismusverbands eine "Fehlbesetzung".

In weiterer Folge wurde die Diskussion wieder sachlicher. Thomas Gstättner (ÖVP) meinte, er würde den vorliegenden Antrag nicht unter den Teppich kehren, man solle sich den Antrag doch im zuständigen Ausschuss anschauen. Dem schloss sich KPÖ-Mandatar Franz Rosenblattl an. "Man muss darüber reden." Und Ilse Schmalix von den Grünen hatte konkrete Fragen parat: Wie viele Betten gibt es derzeit in Mürzzuschlag? Wie hoch ist die Auslastung? Wie stehen die Beherberger zur Forderung der FPÖ? Und wie sehen die Fördermöglichkeiten von Bund und Land aus?

Rudischer meinte, man könne ja darüber reden, "aber wie sollen wir die Förderungen derzeit bedecken?" Schließlich wurde einstimmig beschlossen, den Antrag zur Weiterbehandlung an die Mürzzuschlag Agentur zu verweisen.

Veröffentlicht: 5. Mai 2017