Kleine Zeitung vom 26. März 2016

Sorge um das Image und die Kinder

Sorge um das Image und die Kinder

Die ÖBB planen einen völligen Umbau des Mürzzuschlager Bahnhofvorplatzes. Davon ist aber auch der Kindergarten in der Alleegasse betroffen.

ULF TOMASCHEK

Am Beginn jeder Gemeinderatssitzung ist eine Fragestunde abzuhalten. In diesen 60 Minuten können Gemeinderäte den Bürgermeister zu Themen befragen, die nicht auf der Tagesordnung der Sitzung stehen. In der Mürzzuschlager Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend stand aber eine etwas ungewöhnliche Fragestunde am Anfang. Besorgte Bürgerinnen und Bürger wollten von Bürgermeister Karl Rudischer wissen, was der Gemeinderat bezüglich des Images der Stadt zu tun gedenkt – und zwar angesichts der „Am Schauplatz“-Sendung im Jänner über Mürzzuschlag, die in der Stadt und darüber hinaus für Wirbel gesorgt hatte. 665 Unterschriften sammelten Edith Hoier und Romana Dillinger, und der ORF sagte zu, eine weitere Sendung über Mürzzuschlag zu bringen (wir berichteten).

Rudischer gab, quasi außer Protokoll, eine Antwort. Nicht nur, dass der Gemeinderat ohnedies permanent am Image der Stadt arbeite. Gemeinsam mit der Mürzzuschlag Agentur wird es am 6. April eine interne Klausur geben. Die Ergebnisse dieser Klausur sollen dann gemeinsam mit Bürgern und Unternehmern in einem Maßnahmenpaket zusammengefasst werden.

Gesundheit der Kinder

In weiterer Folge musste der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss fassen: Es geht um die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes durch die ÖBB. Eine Park-&-Ride-Anlage, neue Bushaltestellen, Taxistellplätze, eine Kurzparkzone und Fahrradabstellflächen werden dem Bahnhofsvorplatz ein völlig neues Aussehen geben. Dafür ist aber auch eine neue Verkehrsführung durch die südlich des Bahnhofs gelegene Alleegasse notwendig.

FPÖ-Vizebürgermeister Arnd Meißl befürchtet nun, dass der dortige Kindergarten unter dem vermehrten Verkehrsaufkommen leiden wird. Er urgierte eine Erweiterung des geplanten Grundsatzbeschlusses: Der Gemeinderat soll nur dann den Umbauarbeiten zustimmen, wenn eine gesundheitliche Beeinträchtigung der Kindergartenkinder durch die Emissionen durch ein Gutachten ausgeschlossen werden kann.

Mit diesem Zusatz konnten alle Gemeinderatsfraktionen gut leben. Der um Meißls Vorschlag erweiterte Grundsatzbeschluss wurde schließlich einstimmig verabschiedet.

Veröffentlicht: 4. Mai 2016