KPÖ tritt in der Fusionsgemeinde Kindberg an

Nach jahrzehntelanger Pause gibt es in Kindberg endlich wieder die Möglichkeit eine KPÖ in den Gemeinderat zu wählen. Spitzenkandidat ist der Verschubmeister Gernot Omerovic (Gauster). An der zweiten Stelle ist der Maler Mario Zver. Ziel der Beiden natürlich eine Vertretung im Gemeinderat von Kindberg.

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Mario Zver

Gernot Omerovic (Gauster) im Interview

 

n der neuen Gemeinde Kindberg steht die KPÖ bei der Gemeinderatswahl am Stimmzettel. Was sind eure wichtigsten Anliegen?

 

Gernot Omerovic: Es gibt derzeit niemanden im Gemeinderat, der konsequent gegen Gebühren- und Tariferhöhungen eintritt. Da geht es zum Beispiel um die Verschlechterungen bei wichtigen Leistungen der Gemeinde abzuwehren, niemand erhebt hier Einspruch. Das muss sich ändern!

Man darf auch nicht vergessen: Überall dort, wo die KPÖ vertreten ist, in Gemeinden oder im Landtag, macht sie das leistbare Wohnen zum Thema. Es wird Zeit,  dass dieses Thema auch bei uns viel stärker auf der Tagesordnung Platz findet und einer befriedigenden Lösung zugeführt wird.

Mit 01. Jänner gab es ja die Fusionen der Gemeinden. Wie steht ihr dazu?

 

Gernot Omerovic: In Kindberg war ursprünglich geplant, eine echte Großgemeinde mit der Stanz zu bilden und somit die Zehntausender-Grenze zu überschreiten. Das wurde als unbedingt notwendig verkauft, für wen war nicht so klar. Der Bürgermeister hätte jedenfalls mehr verdient. Dann kam aber alles ganz anders. Stanz spielte nicht mit. In Allerheiligen und Mürzhofen fragten sich jetzt aber viele, warum denn diese Fusion dann eigentlich noch notwendig war, eine „Großstadt im mittleren Mürztal“ war nach dem Ausscheren von Stanz nicht mehr möglich. Nun gibt es diese Gemeinde Kindberg tatsächlich. Mir ist wichtig, dass Allerheiligen und Mürzhofen  in Zukunft nicht unter die Räder kommen. In Trofaiach ist das mit den neuen Ortsteilen Hafning und Gai leider passiert. Dort wurde nach der Fusion rasch vieles zugesperrt, die Gebühren verteuerten sich. Das darf bei uns nicht passieren.

Für uns ist wichtig, dass es eine Einbindung der gesamten Bevölkerung in politische Prozesse gibt. Vor der Fusion wurde niemand gefragt, da wurde auf die Meinung der Bürger verzichtet. Dieser Stil muss sich ändern.

In Kindberg ist der SPÖ-Kandidat Favorit für den Bürgermeister. Was bedeutet das für euch?

Gernot Omerovic: In Kindberg war Bürgermeister Sander negativ in den Schlagzeilen. Stichwort Postenschacher. Das wirft letztlich ein schlechtes Bild auf die ganze Gemeinde. Leider ist es oft so, dass die „hohen Herren“ glauben, sich alles erlauben zu können. Dieser Politik gehört einmal ein Riegel vorgeschoben. Es kann nicht sein, dass bei einer Wohnungsvergabe direkt oder auch nur indirekt nach dem Parteibuch gefragt wird.

Wahlkampf ist immer eine Zeit der großen Versprechen – wie sieht das bei der KPÖ aus?

Gernot Omerovic: Man sollte Politiker danach beurteilen, was sie tatsächlich tun, nicht nach dem, was vor Wahlen versprochen wird. Uns geht es um Glaubwürdigkeit. Die bekommt man nicht durch bunte Wahlgeschenke oder Versprechungen, sondern durch Ehrlichkeit und Anstand. Was ich heute verspreche, das werde ich auch fünf Jahre durchziehen. Etwa gegen Gebühren- und Tariferhöhungen und für die Beibehaltung sozialer Standards zu stimmen.

21. Februar 2015

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