Kleine Zeitung vom 11.04.2001

Problem für Billa-Kunden: Mürzer Fuzo ist "zu groß" - Groteske Situation in der Mürzzuschlager Fuzo. Ein Lebensmittelmarkt hat Kundenparkplätze, zu denen man aber nicht hinfahren darf

VON MICHAELA AUER

Am östlichen Ende der Mürzzuschlager Fußgängerzone herrscht meist reger Verkehr - etwas ungewöhnlich, für eine Fuzo. Ein Grund dafür ist der Zustrom zum letzten im Zentrum verbliebenen Lebensmittelhändler, einem "Billa"- Markt" der in diesem Bereich angesiedelt ist. Das Kaufhaus besitzt Kundenparkplätze in einer Tiefgarage, die gut frequentiert sind. Das, Groteske an der Situation ist aber, dass man eigentlich mit dem Auto nicht dort hinfahren darf - weil die Kundenparkplätze innerhalb der Fußgängerzone liegen.

Dabei würde es genügen, wenn der Beginn der Fußgängerzone nur um ein paar Meter versetzt werden würde. "Jetzt darf man nur während der Zeiten für Ladetätigkeit zu den Parkplätzen fahren", hält Mürzzuschlags Stadtamtdirektor Friedrich Lang fest. Das heißt also zwischen 18 Uhr abends und, zehn Uhr morgens sowie zwischen 12 und 14 Uhr. Wenn man als Autofahrer in der Fuzo erwischt wird, kostet das 300 Schilling. "Wenn sie aber, einmal auf einem der Kundenparkplätze stehen, können sie nicht mehr abgestraft werden, denn die liegen auf Privatgrund", weiß, Stadtamtsdirektor Lang. Weswegen der Mürzzuschlager KPÖ- Gemeinderat Franz Rosenblattl für die Verkehrssituation in diesem Bereich die Bezeichnung "Absurdum" verwendet. Obwohl Rosenblattl durchaus als Verfechter von Fußgängerzonen bezeichnet werden darf.

Ein Mürzzuschlager Fotohändler, der sein Geschäft ebenfalls am Beginn der Fußgängerzone hat, verwendet den Begriff "Geniestreich". Der Geschäftsmann wäre durchaus erfreut, würde man mit der Fuzo ein Stückchen weiter Richtung stadteinwärts rücken. Er selbst hat Kundenparkplätze gerade noch außerhalb der Fuzo - beliebte Abstellplätze nicht nur für seine Kunden.
Eine Öffnung der Fuzo in diesem Bereich in nächster Zukunft kann Lang aber nicht in Aussicht stellen. Bei "Billa" würde man das jedoch wegen der Kunden sehr begrüßen. Mit der Gemeinde soll deswegen Kontakt aufgenommen.

Veröffentlicht: 8. April 2012