Kleine Zeitung vom 15.10.2008

Warum nur Pensionisten?

Mürzzuschlag erhöht den Heizkostenzuschuss für Mindestpensionisten um 20 Prozent. Überlegt wird ein neuer Berechnungsschlüssel.

Heizen wird ständig teurer, egal, ob mit Öl, Gas oder anderen Brennstoffen. Bei der jüngsten Mürzzuschlager Gemeinderatssitzung wurde deshalb der Heizkostenzuschuss für Mindestpensionisten um 20 Prozent angehoben. Im Jänner wird das Geld ausbezahlt, nähere Infos erteilt das Bürgerbüro.

Mindestpensionisten mit eigenem Haushalt bekommen nun 90 Euro Heizkostenzuschuss. Alleinstehende dürfen, um den Zuschuss zu erhalten, nicht mehr als 708,90 Euro netto Pension haben, für Ehepaare gilt eine Einkommensgrenze von 1062,88 Euro netto.

Arnd Meißl, Gemeinderat der FPÖ, sieht die Erhöhung grundsätzlich positiv, stellte aber die Frage: „Warum nur Mindestpensionisten?“ Denn durch die Einschränkung auf diese Personengruppe würden viele das Nachsehen haben, die ebenfalls bedürftig, aber keine Pensionisten sind.

Bürgermeister Karl Rudischer warf ein, die Berechnung eines Anspruches – wo die Grenzen zu setzen seien – gestalte sich schwierig. „Man kann sich ja an den Einkommensgrenzen für die Befreiung von der Rundfunk- oder Medikamentengebühr anlehnen“, meinte Meißl. Franz Rosenblattl (Pro MZ): „Man könnte sich überlegen, einen abgestuften Schlüssel zu machen.“ So würden auch Menschen mit Einkommen knapp über der Mindestpension zu einer Unterstützung kommen. „Eine Stufenlösung wäre sicher eine positive Geschichte“, meinte auch SPÖ-Stadtrat Karl Heinz Baumer.

Rudischer nahm die Anregungen an, „aber für mich ist es jetzt einmal wichtig, dass dieser Zuschuss nun schnell beschlossen wird“, meinte er. Den Heizkostenzuschuss – es gibt ihn seit dem Jahr 1989 – erhalten in Mürzzuschlag knapp 200 Bürger.

MICHAELA AUER

Veröffentlicht: 8. April 2012