Kleine Zeitung vom 16.06.2004

2273 Unterschriften und 2 Sanierungsfälle

Der Mürzzuschlager Gemeinderat gab den Startschuss für die Sanierung von Volkshaus und Hallenbad und bekam Unterschriften überreicht.

Gleich zu Beginn der Mürzzuschlager Gemeinderatssitzung wechselte ein schwarzer Ordner den Besitzer: Wilfried Ledolter von der Mürzzuschlager Bürgerinitiative für eine Volksabstimmung zur Fuzo in der Wienerstraße übergab exakt 2273 Unterschriften an Bürgermeister Walter Kranner. Die Menschen, die unterschrieben haben, wollen eine Volksabstimmung: Soll die Wienerstraße, die nun seit kurzem als Wohnstraße geführt wird, eine Fußgängerzone sein oder eine Wohnstraße? Kranner nahm die Unterschriften „mit großem Respekt entgegen“, wie er sich ausdrückte. Zur Entscheidung des Mürzzuschlager Gemeinderats, die Fuzo in eine Wohnstraße umzuwandeln, meinte er: „Wir haben einen Beschluss gefasst, der nicht unumstritten ist, er wurde jedoch mit großer Mehrheit innerhalb des Gemeinderates getroffen.“ Kranner bezweifelte nicht, dass die erforderliche Anzahl der Unterschriften für eine Volksabstimmung „höchstwahrscheinlich erreicht ist“. Die Unterschriften werden nun noch geprüft.

Das Volkshaus und das Hallenbad waren dann die großen Themen im Mürzzuschlager Gemeinderat. Es steht nun fest, dass das Architektenbüro Rudischer als Bestbieter der Ausschreibung die Geschicke des Volkshaus weitgehend übernehmen wird. Das Büro, der ehemalige Stadtbaudirektor Karl Rudischer ist einer der Inhaber, wird den Büroturm kaufen, dessen Außensanierung machen und die Räumlichkeiten dann vermieten. Auch die Gestaltung des restlichen Gebäudes samt Verpachtung des Gastronomiebereiches wird vom Büro Rudischer gemacht. „Die Gemeinde zieht sich auf den Veranstaltungssaal zurück“, erklärte Kranner. Das Volkshaus wird nun bis Herbst 2005 saniert.

Als „schlechte Optik“ kritisierte KP-Gemeinderat Franz Rosenblattl die Tatsache, dass Karl Rudischer Vorsitzender des Stadtbaurates ist und damit in einem gewissen Naheverhältnis etwa zum Stadtbauamt stehe. Rosenblattl: „Ich denke, er würde auch ohne dieses Amt aufgrund der Qualität seiner Arbeit Aufträge bekommen.“ Bürgermeister Kranner argumentierte, der Obmann des Bauusschusses sei ja nicht der Chef des Stadtbaudirektors – sondern der Bürgermeister.

Das Hallenbad wird ebenfalls saniert. Eine statische Untersuchung ist der Grund für Mehrkosten, man muss den Sparstift ansetzen: So wird die Wasseraufbereitung kleinere Dimensionen haben, Freibecken kann keines angeschlossen werden.

Veröffentlicht: 8. April 2012