Kleine Zeitung vom 17. Mai 2017

Mürzzuschlag: 8 statt 24 Stunden: Politik warnt LKH

Weil mit 2018 die chirurgische Erstversorgung im LKH reduziert werden soll, steigt die Politik auf die Barrikaden.

Die SPÖ Mürzzuschlag spricht sich in einem offenen Brief gegen eine weitere Einsparungswelle im LKH Mürzzuschlag aus, die am Montag gegenüber der Belegschaft kommuniziert worden sein soll. Demnach soll die 24-Stunden-Erstversorgung der Chirurgie mit 1. Jänner 2018 auf acht Stunden pro Tag zurückgefahren werden, in den restlichen 16 Stunden wäre Bruck zuständig. "Wenn es nun außerhalb von Ambulanzzeiten, also am Nachmittag und in der Nacht, zu Verletzungen nach Unfällen kommt, würde man im LKH Mürzzuschlag keinerlei Erstversorgung mehr durchführen", fürchtet der SP-Vorsitzende Marco Marchetti.

Ähnliche Töne kommen vonseiten der FPÖ, sie fühlt sich an die Schließung der Chirurgie im Jahr 2012 erinnert. "Es ist zu befürchten, dass in Bälde der gesamte Krankenhausstandort Mürzzuschlag von der schwarz-roten Landesregierung in Frage gestellt wird, nicht einmal der Fortbestand der medizinischen Abteilung scheint auf lange Sicht gewährleistet zu sein", sagt der FP-Landtagsabgeordnete Hannes Amesbauer. Er fordert neben Gesundheitslandesrat Christopher Drexler auch die regionale SPÖ-Abgeordnete Maria Fischer auf, sich um diese Angelegenheit zu kümmern.

Franz Rosenblattl von der KPÖ ist ebenso verwundert: "Die Maßnahme ist unverständlich, weil bald eine Reha und Landespflegeheim kommen. Gerade da wäre eine Versorgung rund um die Uhr sinnvoll."

Veröffentlicht: 8. Oktober 2017