Kleine Zeitung vom 18.12.2022

Mürzzuschlag zahlt nun 2,2 Millionen Euro mehr

Die Teuerung kommt auch in den Gemeindeämtern an. Mürzzuschlag muss deshalb 2,7 Millionen Euro aus Rücklagen heranziehen.

Von Marco Mitterböck

Quer durch den ganzen Bezirk Bruck - Mürzzuschlag werden in diesen Tagen die Budgets für das Jahr 2023 beschlossen. Dass dieser Prozess in der aktuellen Zeit nicht lustig ist, weiß der Mürzuschlager Bürgermeister Karl Rudischer (SPÖ) nur allzu gut. Er sprach bei der Sitzung des Gemeinderats am vergangenen Donerstagabend über „sechs Positionen, die uns 2,2 Millionen Euro mehr kosten“. Dazu zählen die steigenden Ausgaben für Personal, den Sozialhilfeverband, die Mobilen Dienste, Pensionsrückstellungen für pragmatisierte Mitarbeiter, Zinsen und Energie.

Zum Glück verfüge Mürzzuschlag über Rücklagen, weshalb man im kommenden Jahr mit einer Null bilanzieren könne. Weil die Höhe der benötigten Rücklagen aber 2,7 Millionen Euro beträgt, um das Ergebnis auszugleichen, brach eine lange Debatte aus. „Das Budget gibt trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds die Weiterentwicklung Mürzzuschlags wieder“, meinte Finanzreferent Josef Budl (SPÖ). KPÖ Gemeinderätin Christiana Schwalm warnte vor weiter steigenden Zinsen des Fremdkapitals: „Zum Glück hat Mürzzuschlag noch ausreichend Rücklagen, aber auch dieser Polster schrumpft.“

Das Durchforsten des Budgets nach möglichen Sparmaßnahmen, wie schon seit Jahren von den Grünen gefordert, sei nach wie vor kein Thema, kritisierte Ilse Schmalix (Grüne). In die­selbe Kerbe schlug Vizebürgermeister Arnd Meißl (FPÖ): „Seit Jahren werden Sparmaßnahmen der Opposition nicht umgesetzt.“ Die ÖVP um Stadtrat Alfred Lukas stimmte dem Budget hingegen zu, auch wenn es „nur eine Fortschreibung“ sei: „Aber wir müssen da durch und darauf hoffen, dass eine bessere Zeit kommt.“

„Ich kann jedenfalls recht gut schlafen“, meinte Budl, der Ausgaben für die Adaptierung der Mittelschule, der Polytechnischen Schule, für den Straßenbau, die Ortsdurchfahrt B 23, Wasserleitungen und Wasserversorgung sowie für ein Fahrzeug für das Wasserwerk präsentierte.

Eine Sorge der Bevölkerung sprach Gunter Aumann (SPÖ) bewusst an: „Das Vivax wird mit Sicherheit weiter bestehen. Wir sind aber auf der Suche nach Lösungen, weil die Energiekosten explodieren.“

Veröffentlicht: 27. September 2024