Kleine Zeitung vom 19.12.2020
Tourismus: Gegen die Reform
Tourismus
Gegen die Reform
Keine Freude mit der neuen Hochsteiermark
Selbst wenn der Tourismus einer der wesentlichen Leidtragenden in der Coronakrise ist, so kommt ihm in den Gemeinderatssitzungen der Region eine prominente Rolle zu. Konkret geht es in fast allen Gemeinden derzeit um die für Oktober 2021 geplante Tourismusreform, die ja eine hochsteirische Erlebnisregion vorsieht.
Der Mürzzuschlager Gemeinderat beriet nun über eine Resolution, um diese Reform zu stoppen, Mürzzuschlag gehört bislang dem Tourismusverband Waldheimat-Semmering-Veitsch an. „Wir sind zu Veränderungen bereit, sprechen uns aber gegen diese Form aus“, sagte Bürgermeister Karl Rudischer (SPÖ). Für Vizebürgermeister Arnd Meißl (FPÖ) ist diese Reform „gegen die Interessen unserer Gemeinde“, weil Geld und Jobs in den Raum Bruck-Kapfenberg abwandern könnten. Auch für KPÖ-Mandatar Franz Rosenblattl würde diese Reform eine „Ausdünnung unserer Randlage“ bedeuten, während der Raum Bruck-Kapfenberg dadurch weiter gestärkt werde. Ilse Schmalix von den Grünen kritisierte die fehlenden Details.
Die ÖVP um Alfred Lukas steht der Reform eher positiv gegenüber, „wir sollten aber den Fokus weiterhin auf die eigene Region richten“. Dennoch hätten, so Lukas, einige Betriebe den Wunsch geäußert, dass der Tourismus künftig eingleisig geführt werde. Das sei aktuell nicht der Fall, weil es neben dem TV Waldheimat-Semmering-Veitsch auch noch die aktuelle Hochsteiermark gebe.
Veröffentlicht: 29. Dezember 2020