Kleine Zeitung vom 19.12.2020
Rücklagen als wichtiger Faktor
Die Coronakrise wirkt sich auch auf das Budget der Stadt Mürzzuschlag aus, sie kann aber dank Rücklagen Schlimmeres verhindern.
Von Marco Mitterböck
Der neue Mürzzuschlager Finanzreferent Josef Budl (SPÖ) hätte sich für sein erstes Budget wohl gerne ein ruhigeres Jahr ausgesucht, doch an Corona führt nun einmal kein Weg vorbei. „Wir haben alleine schon eine Million Euro weniger Ertragsanteile“, sagte Bürgermeister Karl Rudischer (SPÖ) im Zuge der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstagabend. Zudem hat sich die Einwohnerzahl Mürzzuschlags um 175 Personen verringert, auch das macht sich wirtschaftlich bemerkbar.
Die größten Auswirkungen auf das Budget 2021 haben aber freilich die fehlenden Einnahmen durch die Pandemie, weshalb der Ergebnishaushalt nach Zuweisung und Entnahmen von Haushaltsrücklagen ein Nettoergebnis von minus 718.400 Euro aufweist. Ohne Rücklagen stünde dort ein Minus von 1,84 Millionen, im Finanzierungshaushalt gibt es coronabedingt in Anbetracht der fehlenden Ertragsanteile ein Minus von 3,287 Millionen. Einnahmen lukriert man etwa durch Grundstücksverkäufe (150.000 Euro) oder den Verkauf von Exponaten aus dem Wintersportmuseum, die 200.000 Euro einbringen werden. „Das Budget ist eine echte Herausforderung unter den aktuellen Bedingungen. Wir sind aber gut gerüstet für das nächste Jahr, weil wir sparsam und zweckmäßig agieren“, sagte Rudischer, zumal man große Projekte wie das Dienstleistungszentrum und den Hochwasserschutz umsetzen könne.
Beschlossen wurde das Budget für das kommende Jahr schließlich mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und KPÖ, die FPÖ und Grün-Mandatarin Ilse Schmalix waren dagegen. „Wir haben dank der Rücklagen die Möglichkeit, durch die Krise zu kommen“, sagte Alfred Lukas (ÖVP), während Schmalix ergänzte: „Wir leben von unserer Substanz, das Minus von 1,84 Millionen bereitet mir Sorgen.“ Arnd Meißl (FPÖ) übte Kritik am Voranschlag für 2021, „weil strukturelle Erneuerungen nach wie vor fehlen und einiges undurchsichtig dargestellt wird“.
29. Dezember 2020