Kleine Zeitung vom 1.April 2021

Die ÖBB-Hal­te­stel­le Hö­nigs­berg soll noch im heu­ri­gen Jahr ge­schlos­sen wer­den

Die ÖBB-Hal­te­stel­le Hö­nigs­berg soll noch im heu­ri­gen Jahr ge­schlos­sen wer­den

Verwirrung um Kompetenzen für Haltestelle

Die ÖBB-Hal­te­stel­le in Hö­nigs­berg ist vom Aus be­droht. Im Mürz­zu­schla­ger Ge­mein­de­rat gab es zu die­sem Punkt hef­ti­ge Dis­kus­sio­nen.

Von Marco Mit­ter­böck

Etwas mehr als drei Wo­chen sind ver­gan­gen, seit be­kannt ge­wor­den ist, dass die ÖBB-Hal­te­stel­le in Hö­nigs­berg, Ge­mein­de Mürz­zu­schlag, noch heuer auf­ge­las­sen wer­den soll. Die KPÖ star­te­te dar­auf­hin Mitte März eine Un­ter­schrif­ten­ak­ti­on, der sich bis­lang mehr als 1230 Per­so­nen an­ge­schlos­sen haben.

„Die Be­völ­ke­rung muss uns dabei un­ter­stüt­zen“, sagte KPÖ-Man­da­tar Franz Ro­sen­blattl im Zuge der jüngs­ten Ge­mein­de­rats­sit­zung. Da ging es vor allem um die Frage, wer nun ei­gent­lich der erste An­sprech­part­ner ist: Lan­des­haupt­mann-Stell­ver­tre­ter Anton Lang (SPÖ), die ÖBB di­rekt oder doch die zu­stän­di­ge Ver­kehrs­mi­nis­te­rin Leo­no­re Ge­wess­ler (Grüne)?

„Die­ser Ball wird stän­dig hin und her ge­scho­ben“, kon­sta­tier­te Bür­ger­meis­ter Karl Ru­di­scher (SPÖ). Daran soll­te sich auch im Ge­mein­de­rat wenig än­dern, was Man­fred Rinn­ho­fer (ÖVP) zur Aus­sa­ge ver­an­lass­te: „Wir ma­chen genau das, was wir den an­de­ren vor­wer­fen: näm­lich uns ge­gen­sei­tig die Schuld zu­schie­ben.“

So nahm FPÖ-Vi­ze­bür­ger­meis­ter Arnd Meißl so­wohl SPÖ als auch Grün-Ge­mein­de­rä­tin Ilse Schma­lix in die Pflicht, ak­ti­ver für den Er­halt der Hal­te­stel­le ein­zu­tre­ten. Die da­zu­ge­hö­ri­ge par­la­men­ta­ri­sche An­fra­ge, so Meißl, brau­che Zeit und wird wohl erst in zwei Mo­na­ten be­ant­wor­tet wer­den.

Schma­lix stell­te wie­der­um die Frage in den Raum, in­wie­fern die Ge­mein­de Mürz­zu­schlag in­for­miert war und warum Lang im Land­tag die Schlie­ßung nicht ver­hin­dert hätte, was wie­der­um Gun­ter Au­mann (SPÖ) auf den Plan rief. Man dürfe, so Au­mann, dein Ein­fluss von Lang nicht über­schät­zen, das hätte eine Vi­deo­kon­fe­renz mit den SPÖ-Ver­ant­wort­li­chen Lang, Pa­me­la Ren­di-Wag­ner und Jörg Leicht­fried ge­zeigt. Nach vie­len Ball­wech­seln wurde schließ­lich eine Re­so­lu­ti­on ver­ab­schie­det. „Wir blei­ben alle dran“, sagte Ru­di­scher.

Die­sen Wor­ten schließt sich auch das Mürz­ta­ler Grün-Ur­ge­stein Erwin Hol­zer an, der mitt­ler­wei­le mit Ge­wess­ler Kon­takt auf­ge­nom­men hat: „Als Ba­sis­grü­ner er­hal­te ich re­gel­mä­ßig die Aus­sen­dun­gen über Fort­schrit­te bei der Um­set­zung des 1-2-3-Ti­ckets und freue mich dar­über. Als ehe­ma­li­ger Mürz­zu­schla­ger Ge­mein­de­rat en­ga­gie­re ich mich seit Jahr­zehn­ten für die Ver­bes­se­rung des Öf­fi-An­ge­bots in un­se­rer Re­gi­on.“ Des­halb, so Hol­zer, wolle er sich spä­ter kei­nes­falls den Vor­wurf ma­chen, nicht recht­zei­tig den Mund auf­ge­macht zu haben.

Ro­sen­blattl: Be­völ­ke­rung muss un­ter­stüt­zen TO­MA­SCHEK

Ru­di­scher: Ball wird stän­dig hin und her ge­scho­ben pri­vat

Schma­lix: War Ge­mein­de über die Schlie­ßung in­for­miert? POTO

 

HEIKE DO­BRO­VOL­NY

Veröffentlicht: 26. April 2021