Kleine Zeitung vom 20. Dezember 2012

Kraftwerk selbst behalten

Die Stadtwerke Mürzzuschlag bauen ein neues Wasserkraftwerk und holen dafür einen Partner. Besser selber machen, befand die Opposition.

Das Kraftwerk an der Fröschnitz im Bereich der Mürzzuschlager Wienerstraße "ist am Ende", so erklärte das Manfred Juricek, SPÖ-Vizebürgermeister der Stadt Mürzzuschlag in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Die Stadtwerke bauen die Anlage neu und haben sich einen Partner dafür geholt, die Firma Haider & Söhne. "Denn das Kraftwerk brächte erst in 20 Jahren positive Ergebnisse."

 

Nun wird zwischen den Stadtwerken und der Partnerfirma eine Gesellschaft gegründet, die KW Fröschnitzbach GmbH. Das Wasserrecht wird an die GmbH gehen. Die KPÖ/Liste pro MZ, die Grünen und auch die FPÖ zeigten Skepsis. Richard Thonhauser (Die Grünen) brachte die Kaplanakademie ins Spiel und meinte, man solle sich besser mit dieser zusammentun, bevor man eine Firma nehme, die mit den Gegebenheiten nicht vertraut sei. "Wo die Firma Haider baut, ist wurscht, egal, ob sie sich mit den Gegebenheiten auskennt", erklärte Juricek. Die Kooperation mit der Firma sei die kostengünstigste Lösung. Es habe mit der Kaplanakademie nie Gespräche gegeben und es gebe auch keine Ambitionen dafür.

Franz Eisinger von der KPÖ meinte: "So etwas sollte nicht in die Privatwirtschaft abgegeben werden." Arnd Meißl (FPÖ) kritisierte die 1,5 Millionen Gewinnentnahme, welche die Gemeinde im Vorjahr bei den Stadtwerken getätigt hatte. Deshalb sehe zwar das Gemeindebudget recht gut aus, "aber die Stadtwerke könnten jetzt ins Kraftwerk investieren, hätten sie dafür Geld".

"Es ist reiflich überlegt, sich da jemanden als Partner zu nehmen." Und man gebe ja nicht das Ganze in andere Hände, meinte Bürgermeister Karl Rudischer. Der Beschluss, den Stadtwerken dafür grünes Licht zu geben, war dann doch einstimmig. Man einigte sich, sich erst in die Gesellschaft einzubringen, wenn alle Bewilligungen für das Kraftwerk da sind.

MICHAELA AUER

Anmerkung der Redaktion: Das ist nicht richtig. KPÖ und Grüne stimmten gegen die Gründung dieser GesmbH und daher auch gegen die Veräußerung des Wasserrechts.

Veröffentlicht: 20. Dezember 2012