Kleine Zeitung vom 22.04.2008

Liste Pro MZ trennt sich von einem Gemeinderat

Anzeigen des Mandatars schaden der Liste.

Ursache für die Missstimmung zwischen der Liste Pro MZ und ihrem Gemeinderat Wilfried Ledolter ist die Wohnstraße. Als solche ist die Wienerstraße im Stadtkern Mürzzuschlag ausgewiesen. Sie war ehemals Fußgängerzone, in die nur Lieferanten zufahren durften, und wurde später zur Wohnstraße umfunktioniert, die auch von Bewohnern und Kunden befahren werden darf.

Gegner der Wohnstraßenlösung. Ledolter ist dort Anrainer und ein Gegner der Wohnstraßenlösung. Er soll - so sein Fraktionsvorsitzender Franz Rosenblattl - wiederholt Autofahrer angezeigt haben, die durch die Wohnstraße gefahren sind. Ledolter wird aus diesem Grund nicht mehr Gemeinderat der Liste Pro MZ sein.

Politische Klärung. Ledolter hatte immer wieder in seiner Funktion als Gemeinderat kritisiert, dass Autolenker viel zu schnell durch die Wohnstraße fahren und diese auch durchfahren, was nicht erlaubt ist. Rosenblattl: "Auch für uns ist die Wohnstraße keine optimale Lösung. Aber das muss politisch geklärt werden. Leute anzuzeigen führt zu nichts." Im gegenteil, die Anzeigen bringen die Liste Pro MZ nur in Misskredit.

Liste Pro MZ. Für die Liste Pro MZ heißt das nun, mit zwei Gemeinderäten weiterzuarbeiten, Rosemarie Zink ist neben Rosenblattl die zweite Mandatarin. Rosenblattl vermutet, dass sein Mandatar als parteifreier Gemeinderat weiter tätig sein wird. Würde er jedoch freiwillig aus dem Gemeinderat ausscheiden, könnte man wieder auf drei Pro MZ-Gemeinderäte aufstocken. Ledolter war am Montag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

MICHAELA AUER

Veröffentlicht: 8. April 2012