Kleine Zeitung vom 28.12.2005

Citybus - Opposition will Idee „Citybus“ neu diskutieren

In Mürzzuschlag fährt seit Jahren das „CityTaxi“. Vor zehn Jahren wurde bereits über einen Citybus nachgedacht – der jetzt wieder gefordert wird.

MICHAELA AUER

Anlass für die Diskussion war die Erhöhung der Preise für eine Fahrt mit dem Citytaxi. Parallel dazu wurde eine Bonuskarte eingeführt, mit der sozial bedürftige Menschen billiger mit dem Citytaxi fahren können.

Sämtliche Oppositionsparteien – ÖVP, FPÖ, die Liste Pro MZ und die Grünen – lehnten eine Erhöhung des City-Taxi-Preises ab. Außerdem wurde die Frage aufgeworfen, ob es denn nicht Zeit sei, das Thema „Citybus“ wieder aufzugreifen. Für Franz Rosenblattl (Liste Pro MZ) wäre ein Citybus oder ein Rufbus-System eine Alternative zum Citytaxi. „Aber er muss billiger sein.“ Rosenblattl will, dass Einnahmen aus den Parkgebühren zweckgebunden werden für derartige Projekte. Erwin Holzer von den Grünen: „Wenn wir etwas für die Luftgüte tun wollen, dann brauchen wir ein besseres Verkehrsnetz.“ Deshalb plädiert auch er für einen Citybus, denn durch das Citytaxi seien nicht weniger Autos auf der Straße, betont er. Auch die FPÖ geht mit den anderen konform. „Das Thema gehört wieder aufgegriffen und durchgerechnet“, sagt der Fraktionsvorsitzende Arnd Meißl.

Bürgermeister Walter Kranner äußerte sich zum Thema Citytaxi in der Gemeinderatssitzung vor Weihnachten: Auch beim Citytaxi könnten sich Fahrgäste für eine Fahrt zusammentun, dann werde es billiger. Beim Citybus ist Kranner skeptisch, ob eine ausreichende Auslastung gegeben sei.

Die MVG (Mürztaler Verkehrsgesellschaft) hat Konzepte im Ärmel. „Unter dem früheren Bürgermeister Franz Steinhuber wurden wir mit der Sache beauftragt“, weiß Gerhard Deutsch, Verkehrsleiter und einer der Geschäftsführer der MVG. „Wir haben die gesamten Citybuskonzessionen und sämtliche Konzeptionen für Mürzzuschlag.“ Technisch könne die MVG jederzeit einen Citybusbetrieb aufnehmen, auch die Fahrzeuge sind vorhanden. Mit 70.000 bis 80.000 Euro Abgang muss aber gerechnet werden. Die Bedingungen hätten sich auch geändert – zum Positiven: „Wir sind Besitzer der ,MVG-Regional‘, ehemals Postbus, und verfügen deshalb über bezahlte Lenkerstunden von Lenkern, die die Strecke Mürzzuschlag-Neuberg fahren. Diese Lenker haben noch freie Kapazitäten und sind für den Citybus einsetzbar.“

Deutsch weiter: Vier Linien habe man „wie ein Kleeblatt“ über Mürzzuschlag gelegt. Ausgangspunkt sei die ehemalige Fußgängerzone, um die Leute ins Zentrum zu bringen und die Kaufkraft im Ort zu lassen.

Veröffentlicht: 8. April 2012