Kleine Zeitung vom 30.Juni 2013

Aus für Parkgebühren

Aus für Parkgebühren

Mürzzuschlag schafft die Parkgebühren ab 1. August ab. Der Grund ist das Einkaufszentrum vor der Stadt. Man will damit dem Handel helfen.

Finanzstadtrat Karlheinz Baumer begründete die Abschaffung der Parkgebühren so: "Wir wollen, dass der Handel in der Stadt gleiche Chancen hat wie die Geschäfte draußen." "Draußen", in Richtung Hönigsberg wird ein Einkaufszentrum gebaut, man befürchtet großen Schaden für die Innenstadt.

"Eine schwierige Entscheidung", erklärte Bürgermeister Karl Rudischer. Schließlich verliert die Stadt durch den Entfall der Parkgebühren 40.000 Euro im Jahr. Aber die Kosten für Instandhaltung und die Kontrolle der Parkgebühren wurden den neuen Steuereinnahmen durch das Einkaufszentrum gegenübergestellt. Baumer: "Das Einkaufszentrum bringt 30.000 Euro Steuereinnahmen mehr." Danach wurde entschieden. "Man könnte sagen, wir fördern Autos, statt Kinderspielgeräte aufzustellen", meinte Rudischer in Anlehnung an eine vorangegangene Forderung der FPÖ, die Innenstadt mit Spielgeräten zu bestücken. "Aber wir wollen den Handel vor Frequenzverlusten bewahren."

Kontrolle gefordert

Maximal 120 Minuten Parken werden erlaubt sein. Hier mahnten FPÖ, KPÖ und Grüne, das zu kontrollieren, damit Dauerparker den Einkäufern nicht die Parkplätze verstellen. "Wir tragen das mit", meinte Arnd Meißl (FPÖ) und stimmte wie auch die ÖVP dafür. Aber die finanzielle Belastung werde höher sein, trotz der Steuermehreinnahmen. Franz Rosenblattl (KPÖ) stimmte auch zu, meinte aber, dem Stadtmarketing falle nichts anderes ein, als die Stadt zu belasten. Dabei hapere es am Branchenmix: "Es gibt fünf Optiker, aber Schnitzel kriege ich am Sonntag keines."

Rudischer konterte mit Blick auf Citymanagerin Brigitte Mair: "Die Brigitte ist jetzt schon fast vom Sessel gefallen. Die strampeln sich Tag und Nacht ab, um die Stadt am Leben zu halten und dann so was." Richard Thonhauser (Grüne) stimmte dagegen: "Die Parkplätze werden voll sein und die Einkäufer fahren weiter." Schließlich habe ein Experte gemeint, es gebe andere Schrauben, an denen man drehen müsse, um den Handel zu stärken, aber nicht die Parkgebühren. Silke Jaklin-Perklitsch (SPÖ), verteidigte die Maßnahme: "Sie ist eine Idee von mehreren." MICHAELA AUER

Veröffentlicht: 30. Juni 2013