Kleine Zeitung vom 5.11.2024
1960 Personen fordern S-Bahn-Haltestelle in Hönigsberg
Mit Dezember 2021 wurde der Bahnhof Hönigsberg aufgelassen. Eine Petition fordert mit einer neuerlichen Unterschriftenliste die Reaktivierung des Standortes.
„Ich fühle mich sehr alleingelassen von der Politik“, sagt Franz Rosenblattl, Mürzzuschlager KPÖ-Gemeinderat und spricht damit die Petitionen an, welche die Schließung und Wiedereröffnung der S-Bahn Haltestelle im Mürzzuschlager Ortsteil Hönigsberg betreffen. 2027 Unterschriften wurden bereits 2021 gesammelt, um damals die Schließung zu verhindern.
Seit Dezember 2021 bleiben aber trotz der Initiative keine Züge mehr stehen. Das betrifft neben den rund 1600 Hönigsbergern auch hunderte Pendler der zahlreichen Handels- und Industriebetriebe im nahen Industriepark. Schon damals hat sich der Mürzzuschlager Gemeinderat einstimmig für dieses Anliegen ausgesprochen und Monika Schöner als neutrale und überparteiliche Sprecherin dieser Initiative bestimmt.
Diese war als Pendlerin selbst von der Schließung der Hönigsberger Station betroffen und hat als Seelsorgerin erlebt, welche Auswirkungen die Schließung der Haltestelle auf die Betroffenen hat. Von den Schülern, deren Buszeiten nicht ausreichend auf die Schulzeiten abgestimmt sind bis zu den Pensionisten, die auswärtige Ärzte aufsuchen müssen, sei der „öffentliche Verkehr“ zum bestimmenden Thema geworden. „Alle reden von der Ausdünnung des ländlichen Raumes und andererseits achtet man nicht auf eine öffentlich gute Anbindung für die Bevölkerung“, so Schöner, die Erstunterzeichnerin der Petition.
Haltestelle und Lärmschutzwand gefordert
Mit einer neuerlichen Unterschriftenliste fordern nun 1960 Menschen, dass in Hönigsberg die Schnellbahn, also der regionale Nahverkehr, wieder hält. Zusätzlich wird eine Lärmschutzwand im Bereich des nahen Wohngebietes gefordert.
Eine gute Möglichkeit für die Wiedererrichtung der Haltestelle sieht man im Zuge der kommenden Erneuerung der Bahnbrücke (Zufahrt zum Gasthof Anbauer). „Das wäre ein guter Zeitpunkt für die Reorganisierung der Haltestelle“, sind sich die Sprecher der Unterzeichner einig.
Hoffnung auf Verkehrslandesrat
„Bisher wurde allerdings der Ball von Behörde zu Behörde gespielt und die Petitionen wegen Formfehlern zurückgewiesen. Anscheinend ist niemand zuständig für unser Anliegen!“, so Rosenblattl. Nach aktueller Auskunft soll das Land Steiermark Ansprechpartner sein. „Das Land Steiermark ist Besteller des Regionalverkehrs, wofür es Verträge gibt“, so Schöner.
So bleibt den Initiatoren und den zahlreichen Unterzeichnern noch die Hoffnung auf ein offenes Ohr bei Verkehrslandesrat und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang, dem die zweite Petition übergeben werden soll. Seit Sommer dieses Jahres konnte allerdings noch kein Gesprächstermin zugesagt werden.
Heike Dobrovolny
Veröffentlicht: 5. November 2024