Kleine Zeitung vom 9. November 2011

Das Volk soll beim Windpark mitreden

Das Volk soll beim Windpark mitreden

Die Liste KPÖ-ProMZ will mehr Information und eine Volksbefragung zum Windpark.

MÜRZZUSCHLAG. Anfang September wurde im Kunsthaus Mürz die Erweiterung des Windparks Dürrkogel vorgestellt. Seitdem hat auch die Liste KPÖ-ProMZ um eine Position gerungen, wie Gemeinderat Franz Rosenblattl gestern bei einem Pressegespräch sagte: "Wir haben lange darüber diskutiert und mit vielen Bewohnern der Stadt gesprochen. Dabei wurde immer wieder gesagt, dass sich die Menschen zu wenig informiert fühlen."

Deshalb will die Liste KPÖ-ProMZ bei der Dezember-Gemeinderatssitzung eine Volksbefragung zu diesem Thema beantragen. "Das ist ein Beschluss von großer Tragweite, auch für kommende Generationen. Die Mürzer sollen deshalb mitreden dürfen", begründet der zweite KPÖ-Gemeinderat Franz Eisinger den Antrag, von dem die beiden hoffen, dass er auch eine Mehrheit findet. "Es gibt auch in den anderen Fraktionen Leute, die sich zu wenig informiert fühlen", sagt Rosenblattl.

Aber wie stehen sie selber zum Thema? Eisinger: "Wir sind neutral. Einerseits ist saubere Energie wichtig, andererseits geht's aber auch um ein schönes Waldstück in der Nähe der Stadt. Gerade deshalb soll das Volk gefragt werden."

Beim Pressegespräch nahmen die beiden KPÖ-Gemeinderäte auch zur heutigen Aktion "Licht aus" der Kaufmannschaft Stellung. Wie berichtet, werden heute um 17 Uhr in der Mürzer Innenstadt die Lichter ausgeschaltet, um gegen ein geplantes Fachmarktzentrum am Stadtrand zu protestieren. Die KPÖ ortet grundsätzlich eine "Konzeptlosigkeit in der Stadtentwicklung", wie Rosenblattl sagte: "Es gibt viele Studien, aber sie werden nie umgesetzt." Die ewigen Kompromisse führen zu Zuständen, mit denen letztlich keiner zufrieden ist.

FRANZ POTOTSCHNIG

17. November 2011

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