Vom Adlerbau zum Fuchshorst
Mürzzuschlag im Wandel -11. Brief vom April 2018
Der Frühling ist ins Land gestolpert, die Wiesen sind frisch
angesaftelt und auch das allerletzte Winterhundstrümmerl ist mittlerweile erfolgreich – idyllisch zwischen Frühlingsklee und Schneeglöckerl herausgeapert.
Und weil ich grad bei Erneuerung und aufgetautem Gaxi bin (und nebenbei schaun möcht, ob ich mit der hatscherten Überleitung durchkomm): Mürzzuschlag 2020
heißt jetzt also die neueste Vision, die Visionäre, die da ein bisserl acetonberauscht aus dem Adlerbau gepurzelt ist.
Fuchshorst mein ich.
Adlerhorst!
Jetzt! Und: dem Stadtvermarktenden mein ich, selbstverständlich!
Grundsätzlich ist das ja gut und fein, neue Initiativen braucht das Land, das städtische – und Weitblick hat das auch: denn 2020 kommt bestimmt. Also da hat man schon einmal nichts falsch gemacht!
Allerdings erinnert mich das schon ein bisserl an „Raider
heißt jetzt Twix“ (1991 – weiß das noch jemand?). Selber Inhalt, andere Verpackung. Doch die Handschrift, die neukreative, kann man schon entkritzeln: WITZzuschlag.
Früher, da gab's für so was noch ein blaues Aug.
Da werden/wurden Mürzzuschlager Auslagen also jetzt humorverziert (weniger oder weniger), irgendwann gibts wieder Herzerl überall (Valentinstag?) und mit Barockperücken wird auch wieder lustig herumgesprungen.
Letzteres hätt' zumindest Frau Lydia Perger – der Erzherzog hab
sie selig – erfreut und könnt fast noch aus ihrem Nachlass stammen. Den Handel weiterbringen wird das aber wohl eher nicht.
Aber: vielleicht wird's ja noch und immerhin, auch das Bemühen, das gänzlich uneigennützige, ist ja auch schon löblich.
Also: Eh brav und gutes Gelingen!
Und, als Schelte an mich selbst, hat ja auch der Opa, meiner, schon gewusst: „Wer nur sudert wird ned... lieb gehabt!“
Also rasch ins Positive und davon gibt's hierzulande ja im Überfluss: wie zum Beispiel die angedachte, geradezu geniale
Neugestaltung des Mürzer Stadtparkplatzes, der jetzt sogar ein Stadtparkspielplatz wird - ohne auch nur einen der heiligen
Vehikelabstellplätze an eine Grünzone opfern zu müssen.
Bei den monatelangen Simulationsprozessen auf dem Kinderspielteppich „TöffTöff“ sollen unzählige Matchbox-Autos ihr
Blech gelassen haben. Das ist zu würdigen! Eine Anregung allerdings hätte ich doch: Mini und Golf, zwei renommierte PKW-Modelle - wenn man also schon Parkplätze mit Spiel und Spaß verbinden will, warum dann nicht gleich Minigolf?
So könnten die parkenden Autos als Hindernis gleich aktiv eingebunden werden und die Synergie wäre perfekt!
In diesem Sinne und auf eine goldene und echt witzzuschlagige Zukunft,
Ihr Herta Freundlich
Veröffentlicht: 4. April 2024