Kleine Zeitung vom 12. November 2015

Von Facebook in den Sitzungssaal

Von Facebook in den Sitzungssaal

Der Gemeinderat von Mürzzuschlag diskutierte aufgrund eines Facebook-Posts über den Handel in der Innenstadt, die Befugnisse der Stadtwerke und das alte Skimuseum.

MARCO MITTERBÖCK

Ein Hauch von Jugend prägte die Sitzung des Gemeinderats Mürzzuschlag am Dienstagabend. Zum einen durfte Bürgermeister Karl Rudischer neben den weiteren 24 Gemeinderäten auch Schüler des örtlichen Gymnasiums begrüßen, zum anderen wurde in der Fragestunde Facebook zum Thema.

Dort hatte zuvor das „Regionalforum Mürzzuschlag“ die Gerüchteküche zum Brodeln gebracht und über die Zukunft einiger Geschäfte in der Innenstadt spekuliert. Die Grüne-Gemeinderätin Ilse Schmalix wollte von Rudischer wissen, wie viel Wahrheitsgehalt darin steckt. „Wenn wir alle Beiträge von Facebook kommentieren, werden wir nicht fertig“, sagte Rudischer. Antwort gab er dennoch: So sei der Handel in der Innenstadt natürlich unter Druck. „Antworten geben wir etwa mit der Wienerstraße oder der Messe“, erläuterte Rudischer.

Sieht man von der Schließung des Traditionsbetriebs Jaklin ab, liege Rudischer keine weitere Meldung vor, wonach ein Betrieb zusperren wolle. Der Merkur-Markt überlegt laut Rudischer aber, einen Neubau im Zentrum zu realisieren. Gut gefüllt sind weiter die Gemeindewohnungen, wie Franz Rosenblattl von der KPÖ berichtete: Von den 833 stehen derzeit nur zehn leer.

VP-Gemeinderat Franz Gstättner fragte Rudischer nach der Zukunft des ehemaligen Skimuseums. „Das dient derzeit als Unterkunft für viele Exponate“, sagte Rudischer. Ein Projekt soll 2016 Klarheit bringen.

Neue Chefs für Stadtwerke

Zusätzlich wollte Meißl wissen, wie es mit den Stadtwerken weitergeht. Dort sind aktuell zwei Geschäftsführerposten – für Betrieb und Infrastruktur sowie für den Vertrieb – per 1. April 2016 ausgeschrieben.

„Wie weit ist die derzeitige Geschäftsführung angewiesen, keine Entscheidungen ohne Rücksprache mit den Eigentümern zu treffen, um den Handlungsspielraum für die Nachfolger nicht zu beeinflussen?“, so Meißl. Rudischer verwies auf eine funktionierende Kontrolle, merkte aber auch an: „Stillstand ist nicht gut. Man muss jeden Tag etwas machen, vor allem in einem Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten.“

Veröffentlicht: 16. November 2015