Nationalratswahl 2024:

Die Spitzenkandidat:innen der KPÖ Steiermark

Elke Kahr und Claudia Klimt-Weithaler stellen die Spitzenkandidat:innen der steirischen KPÖ für Nationalratswahl vor: Hanno Wisiak, Lisbeth Zeiler und Josef Meszlenyi wollen sich im Nationalrat für leistbares Wohnen und aktive Neutralitätspolitik einsetzen. Foto: Simon Gostentschnigg

Umfragen zufolge könnte die KPÖ heuer ausreichend Stimmen für einen Wiedereinzug in den Nationalrat bekommen. Gelingt es, die Vier-Prozent-Hürde zu nehmen, könnten zwei Steirer in den Nationalrat einziehen.

„Die KPÖ ist eine nützliche Partei für die Menschen. Wenn wir in Gemeinden und im Land vertreten sind, können die anderen Parteien nicht mehr ungestört machen, was sie wollen. Das sollte auch im Bund so sein. Die arbeitenden Menschen brauchen im Parlament eine glaubwürdige Kraft, die an ihrer Seite steht“, so die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr.

„Ob beim Wohnen, in der Pflege oder im Elementarbildungsbereich: Im Landtag haben wir bewiesen, dass wir als kleine Oppositionspartei vieles weiterbringen können“, sagt Claudia Klimt-Weithaler, KPÖ-Klubobfrau im steiermärkischen Landtag. „Unser wichtigstes und erfolgreichstes Bündnis ist immer das mit der Bevölkerung. Mit Petitionen, Aktionen und Demonstrationen sorgen wir dafür, dass über die Themen gesprochen wird, die die Menschen wirklich beschäftigten. Dieses Verständnis, dass Politik nicht über die Köpfe der Leute hinweg, sondern gemeinsam mit ihnen gemacht werden muss, bräuchte es auch im Nationalrat dringend“, unterstreicht Klimt-Weithaler.
 

Schwerpunktthema Wohnen

In Stadt und Land macht die KPÖ seit vielen Jahren Druck für leistbares Wohnen. „Aber nicht alles, was auf Bundesebene unterlassen wird, kann auf kommunaler Ebene aufgefangen werden“, erklärt Kahr. „Darum ist auf Bundesebene eine Kraft, die das Thema leistbares Wohnen nicht immer erst vor den Wahlen entdeckt, so wichtig“, betont Hanno Wisiak, der die Landesliste der KPÖ anführen wird: „Wir werden lästig sein und die Parteien an ihre Versprechen erinnern.“ Der Kommunist fordert ein neues Mietrecht, um dem Wildwuchs des entfesselten Marktes Einhalt zu gebieten. Als ersten Schritt schlägt er eine Senkung der Richtwerte um 20 Prozent vor.


Neutralität ernst nehmen!

„Wir wollen nicht nur an der Neutralität festhalten, wir fordern auch, dass sie wieder eingehalten wird“, erklärt der Knittelfelder Stadtrat Josef Meszlenyi, der auf Platz 3 der Bundesliste kandidiert. „Die Politik der Bundesregierungen hat der Glaubwürdigkeit der österreichischen Neutralität massiv geschadet. Sie wird seit Jahrzehnten ausgehöhlt. Das geht gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung, die Friedenspolitik statt Aufrüstung will. Dafür braucht es eine ehrliche Stimme im Parlament.“ Meszlenyi fordert ein Ende der Teilnahme an Sky-Shield und EU-Schlachtgruppen („Battle Groups“).
 

Blick von unten

Immer mehr Menschen nehmen die Politik nur mehr als Schlammschlacht, Postenschacher und Selbstbedienung wahr. „Politik muss aber bedeuten für andere da zu sein, uneigennützig für diejenigen einzutreten, die sonst keine Lobby haben und die Menschen so zu nehmen, wie sie sind“, fasst Lisbeth Zeiler ihren Zugang zur Politik zusammen. Die Arbeiterin und Bezirksvorsteher-Stellvertreterin von Graz-Waltendorf tritt auf Platz 2 der Landesliste an.
 

KPÖ-Gehaltsobergrenze auch im Nationalrat

Schon vor den Wahlen ist für die Kommunist:innen klar: Sollten sie ins Parlament einziehen, würden sie von den 10.351 Euro brutto nur einen Facharbeiterlohn für sich behalten und mit dem Großteil ihres Polit-Gehalts Menschen in Notlagen unterstützen. Auch mögliche kommunistische Nationalratsabgeordnete würden Sprechstunden machen und für alle Anliegen offene Türen und Ohren haben.

 

Das sind die Kandidat:innen

Sie bringen politische Basiserfahrung mit: Josef Mezlenyi ist Stadtrat in Knittelfeld, Lisbeth Zeiler Bezirksvorsteher-Stellvertreterin in Waltendorf und Hanno Wisiak Bezirksvorsteher in Geidorf.

Hanno Wisiak (Jahrgang 1981) ist seit Teenagerjahren politisch aktiv. Er war Mitgründer des Jugendzentrums in seiner südsteirischen Heimatstadt Mureck und stellvertretender Schulsprecher am BG/BRG Leibnitz. In die Kommunistische Partei Österreichs trat er 2000 ein und zog nach der Matura nach Graz, wo er Geschichte, Kulturmanagement und Anglistik studierte und für den Kommunistischen Studierendenverband (KSV) in den unterschiedlichsten Funktionen an der ÖH aktiv war. Seine Abschlussarbeit über das Leben und Wirken des Grazer Widerstandskämpfers und späteren KPÖ-Landesobmanns Willi Gaisch bei Prof. Dieter A. Binder erschien als Buch im Grazer unipress-Verlag.

Nach den Kommunalwahlen 2012 wurde Wisiak zum zweiten Bezirksvorsteher Stellvertreter in Geidorf gewählt und begann als Referent im Gemeinderatsklub der KPÖ zu arbeiten. Als die KPÖ 2017 zweiten Sitz im Stadtsenat erreichen konnte, wurde er Büroleiter des neuen Stadtrats Robert Krotzer. Nach dem Wahlerfolg 2021 wurde er Bezirksvorsteher von Geidorf, übernahm die Büroleitung des Gemeinderatsklubs und die Koordination der Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ im Grazer Rathaus.

Privat geht er gerne wandern, fischen und auf Fußballplätze. Er ist verheiratet und Gitarrist in einer Metal-Band.

Elisabeth Zeiler (Jahrgang 1968) erinnert sich, dass ihr von klein auf alles ganz falsch erschien und dass daher alles ganz anders werden müsse. Kindern sieht man von klein auf an, wer wie gute oder schlechte Chancen hat, viele Menschen werden von zahlreichen Ängsten und Sorgen geplagt. Das führte schließlich zu ihrem Engagement in der kommunistischen Partei. Durchgehend als Aktivistin, aber auch als Mandatarin: Von 2003 bis 2008 als Gemeinderätin der Stadt Graz, seit 2017 als Bezirksvorsteher-Stellvertreterin im IX. Grazer Bezirk Waltendorf.

Privat bleibt neben Haus- und Familienarbeit, politischem Engagement und Lohnarbeit nicht wirklich Zeit. Aber Interessen sind da für die Auseinandersetzung mit Sprache und Sprachen in allen erdenklichen Facetten, für Malerei und für das Verzehren von Süßspeisen mit Freunden und Freundinnen.

Josef Meszlenyi (Jahrgang 1992) ist in Kittsee im Burgenland geboren und in Halbturn in einer politischen Familie aufgewachsen. Als Schüler kam er zur Aktion kritischer Schüler:innen und zur Sozialistischen Jugend. Er war vier Jahre lang Schulsprecher-Stellvertreter und gehörte auch eine Periode dem Gemeinderat seines Heimatorts an.

Nach Abschluss der Handelsakademie begann er das Studium der Geschichte in Wien das er immer wieder mit mehrmonatigen Einsätzen und Übungen als Milizsoldat unterbrach. Auch diese Erfahrungen machen Friedenspolitik zu einem seiner Herzensanliegen.

Von der SPÖ enttäuscht stieß er 2015 zur KPÖ, 2018 übersiedelte er nach Knittelfeld. Dort ist er seit 2020 KPÖ-Gemeinderat und seit vertritt seit 2023 seine Partei auch im Stadtrat. Er ist verheiratet und verbringt seine Urlaube gerne in Italien, dem Heimatland seiner Frau.
 

4. Michaela Lang, Angestellte, KJÖ-Vorsitzende, Graz
5. Jürgen Klösch, Gemeinderat, Behindertenbetreuer, Bruck/Mur
6. Amrei Lässer, Gemeinderätin, Ärztin, Graz
7. Markus Pendl, Handesangestellter, Feldbach
8. Sahar Mohsenzada, Gemeinderätin, Angestellte, Graz
9. Franz Rosenblattl, Gemeinderat, ÖBB-Pensionist, Mürzzuschlag
10. Daniela Katzensteiner, Gemeinderätin, Angestellte, Graz
11. Simon Riedl, Bezirksrat, Student, Graz
12. Zsófia Heinemann, Bezirksrätin, Studentin, Graz
13. Philipp Ulrich, Gemeinderat, Behindertenbetreuer, Graz
14. Katharina Dianat, Gemeinderätin, Landwirtin, Trofaiach
15. Sebastian Pichler, Gemeinderat, Angestellter, Kapfenberg
16. Hilde Tragler, Magna-Betriebsrätin, Voitsberg
17. Metin Deveci, Gemeinderat, Installateur, Graz
18. Sabine Wagner, Gemeinderätin, Sozialarbeiterin, Voitsberg
19. Max Zirngast, Gemeinderat, Angestellter, Graz
20. Sylvia Lammer, Gemeinderätin, Sozialpädagogin, Knittelfeld
21. Mario Zver, Gemeinderat, Maler, Kindberg
22. Elfriede Wieser, Gemeinderätin, Pensionistin, Fohnsdorf
23. Horst Alič, Gemeinderat, Justizwachebeamter, Graz
24. Viktoria Dinius, Bezirksrätin, Grafikerin, Graz
25. Rudolf Muri, Gemeinderat, Pensionist, St. Barbara
26. Anna Skender, Stadträtin, Pensionistin, Eisenerz
27. Jakob Matscheko, Gemeinderat, Angestellter, Leoben
28. Sandra Rodoschek, Handelsangestellte, Mürzzuschlag
29. Erich Wilding, Gemeinderat, Pensionist, Spielberg
30. Kirsten Tuller, Lehrerin, Bruck/Mur
31. René Windegger, Gemeinderat, Informatiker, Judenburg
32. Kübra Karatas, Studentin, Graz
33. Peter Scherz, Pensionist, Kainbach
34. Renate Pacher, Gemeinderätin, Pensionistin, Knittelfeld
35. Christian Weiß, Gemeinderat, Verfahrenstechniker, Trofaiach
36. Silvana Weidinger, Pensionistin, Graz
37. Udo Ranninger, Gemeinderat, Metallarbeiter, Eisenerz
38. Stella Köck, Studentin, Graz
39. Nenad Savić, Bezirksrat, Vertragsbediensteter, Graz
40. Sandra Egger, Gemeinderätin, Voest-Angestellte, Leoben
41. Rudolf Windischhofer, Krankenpfleger, Fohnsdorf
42. Alexandra Hude, Magna-Betriebsrätin, Preding
43. Thomas Gesselbauer, Gemeinderat, Krankenpfleger, Mürzzuschlag
44. Karin Gruber, Bezirksvorsteherin, Sozialarbeiterin, Graz
45. Patrick Weber, Pädagoge, Knittelfeld
46. Brigitte Syen, Sozialpädagogin, Graz
47. Lubomir Surnev, Angestellter, Graz
48. Lydia Bißmann, Bezirksrätin, Journalistin, Graz
49. Alexander Frühwirth, Arbeiter, Graz
50. Elke Heinrichs, Gemeinderätin, Pensionistin, Graz
51. David Zöhrer, Sozialbetreuer, Graz
52. Claudia Klimt-Weithaler, Klubobfrau, Graz
53. Robert Krotzer, Gesundheitsstadtrat, Graz
54. Elke Kahr, Bürgermeisterin, Graz

Aus dem Gemeinderat

05-04-24 SP stellt sich ge­gen die In­ter­es­sen von Be­hin­der­ten Men­schen. Die KPÖ Ge­mein­de­rä­te stel­len ei­nen Dring­lich­keit­s­an­trag zum The­ma In­te­g­ra­ti­on von Men­schen mit Be­hin­de­rung. Da­bei geht es dar­um, dass Men­schen mit Be­hin­de­rung, um in für sie mög­li­che Ar­beits­ver­hält­nis­sen ein­t­re­ten zu kön­nen, ei­ne Aus­bil­dung ma­chen müs­sen. Da­für be­nö­t­i­gen sie ein Prak­ti­kum. Die…

Februar 34

13-02-24 Ver­an­stal­tung zum 90 Jah­res­ta­ges des Wi­der­stan­des ge­gen den Au­s­tro­fa­schis­mus. Frei­tag 19. Jän­ner 2024 18 Uhr Der blu­ti­ge Fe­bruar Do­ku­men­ta­ti­ons­film über den Fe­bruar 34. Im An­schluss kann und soll da­r­über dis­ku­tiert wer­den Frei­tag 16. Fe­bruar 2024 17:30 Uhr Mürz­zu­schlag im Fe­bruar 1934 Vor 90 Jah­ren kam es zum so­ge­nann­ten „Fe­bruar­put­sch“.…

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Veröffentlicht: 7. April 2024